Ein neuartiger Computer von Cortical Labs nutzt menschliche Gehirnzellen für innovative Forschung.
In Kürze
- CL1 ermöglicht die Untersuchung von Neuronen in einer simulierten Umgebung.
- Biologische Intelligenz könnte herkömmliche KI übertreffen.
- Wetware as a Service bietet flexible Nutzungsmöglichkeiten für Forscher.
Cortical Labs und der neuartige CL1-Computer
Cortical Labs aus Australien hat mit dem CL1 einen neuartigen Computer entwickelt, der auf menschlichen Gehirnzellen basiert. Diese Zellen werden in einem speziellen Bioreaktor am Leben gehalten und können dank einer Nährlösung bis zu sechs Monate überstehen. Mit einem Preis von etwa 35.000 US-Dollar eröffnet das CL1-Gerät Forschern neue Möglichkeiten, die Informationsverarbeitung von Neuronen zu untersuchen. Diese Technologie könnte eine ethische Alternative zu herkömmlichen Tierversuchen darstellen und dazu beitragen, menschliche Gehirnfunktionen besser zu verstehen.
Innovative Technologie und Energieeffizienz
Der CL1 überzeugt durch seine innovative Technologie und seine Energieeffizienz. Mit einem Verbrauch von lediglich 20 Watt ist er im Vergleich zu gängigen KI-Lösungen äußerst sparsam. Cortical Labs ist der Ansicht, dass ihre „Biological Intelligence“ (biologische Intelligenz) der traditionellen Künstlichen Intelligenz überlegen sein könnte, da sie weniger Ressourcen benötigt.
Das „biOS“-Betriebssystem
Ein weiteres bemerkenswertes Merkmal ist das „biOS“-Betriebssystem des CL1, das für „Biological Intelligence Operating System“ steht. Dieses System ermöglicht es den Neuronen, in einer simulierten Umgebung aktiv zu reagieren. Langfristig verfolgt Cortical Labs das Ziel, mit ihrer Technologie wichtige Fragen zu Bewusstsein und Ethik im Zusammenhang mit menschlichen Zellkulturen aufzuwerfen und zu beantworten.
Wetware as a Service (WaaS)
Zusätzlich bietet Cortical Labs das Konzept „Wetware as a Service“ (WaaS) an. Damit können Forscher mehrere CL1-Geräte cloudbasiert nutzen, ohne ein eigenes Gerät anschaffen zu müssen. Diese Lösung ist besonders praktisch, da die Lebensdauer der Zellen im CL1 begrenzt ist und Forscher so flexibel auf zusätzliche Rechenleistung zugreifen können.
Quellen
- Quelle: Cortical Labs
- Der ursprüngliche Artikel wurde hier veröffentlicht
- Dieser Artikel wurde im Podcast KI-Briefing-Daily behandelt. Die Folge kannst du hier anhören.