Eine neue Studie zeigt die ungleiche Verteilung von KI-Rechenzentren weltweit und deren Auswirkungen auf digitale Kluft und geopolitische Abhängigkeiten.
In Kürze
- Nur 32 Länder verfügen über spezialisierte KI-Rechenzentren
- USA und China dominieren mit 126 KI-Hubs
- Investitionen in lokale Infrastruktur sind dringend nötig
Ungleichheit in der globalen KI-Infrastruktur
Eine aktuelle Studie der Universität Oxford zeigt, dass die weltweite Infrastruktur für Künstliche Intelligenz (KI) stark ungleich verteilt ist. Nur 32 Länder können mit spezialisierten KI-Rechenzentren aufwarten, wobei die USA, China und die EU die Spitzenreiter sind. Besonders auffällig ist der Vorsprung der USA: Mit 87 KI-Hubs sind sie unangefochten an der Spitze, gefolgt von China mit 39 Zentren. Europa hingegen hat lediglich sechs solcher Einrichtungen.
Folgen der ungleichen Verteilung
Diese ungleiche Verteilung hat weitreichende Folgen. Sie verstärkt nicht nur die digitale Kluft zwischen den Ländern, sondern schafft auch geopolitische Abhängigkeiten. Besonders Länder in Afrika und Südamerika sind nahezu vollständig vom Zugang zu moderner KI-Technologie ausgeschlossen. Forscher und Unternehmen in diesen Regionen müssen oft auf veraltete Technik zurückgreifen oder zu ungünstigen Zeiten arbeiten, um Rechenkapazitäten aus dem Ausland zu nutzen. Das ist alles andere als ideal.
Einfluss der USA und Chinas
Ein zentraler Player in der KI-Hardware ist die US-Firma Nvidia, deren Grafikprozessoren (GPUs) als Schlüsseltechnologie gelten. Die USA setzen Exportkontrollen ein, um den globalen Zugang zu diesen Technologien zu beschränken. Im Gegensatz dazu wirbt China mit staatlichen Krediten für den Ausbau seiner Technologie. Länder wie die Vereinigten Arabischen Emirate stehen vor der Entscheidung, ob sie auf westliche oder chinesische Technik setzen – eine Wahl, die nicht leicht fällt.
Bestrebungen zur Verbesserung der KI-Infrastruktur
Trotz dieser Herausforderungen gibt es Bestrebungen, die lokale KI-Infrastruktur auszubauen. In Indien, Brasilien und der EU fließen staatliche Investitionen in den Ausbau von Rechenzentren. Auch in Afrika plant Cassava Technologies, unterstützt von Nvidia und Google, neue Rechenzentren zu errichten. Doch die Studie warnt: Ohne einen breiteren Zugang zu KI-Leistung wird die digitale Ungleichheit weiter zunehmen. Dies wird als entscheidend für die digitale Souveränität in der Zukunft angesehen.
Quellen
- Quelle: Universität Oxford
- Der ursprüngliche Artikel wurde hier veröffentlicht
- Dieser Artikel wurde im Podcast KI-Briefing-Daily behandelt. Die Folge kannst du hier anhören.