Die Nutzung von KI wirft Fragen auf: Verlieren wir unsere Fähigkeiten oder entwickeln wir neue Kompetenzen?
In Kürze
- Studie zeigt Rückgang des kritischen Denkens bei jungen Menschen
- De-Skilling: Verlust von Fähigkeiten durch übermäßige Techniknutzung
- Chancen für Reskilling und neue Kompetenzen durch KI
Künstliche Intelligenz im Alltag
Künstliche Intelligenz (KI) ist mittlerweile aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Doch während sie uns in vielen Bereichen unterstützt, wirft sie auch Fragen auf: Welche kognitiven Fähigkeiten geben wir möglicherweise an die Technologie ab?
De-Skilling: Verlust von Fähigkeiten
Der Begriff „De-Skilling“ beschreibt genau dieses Phänomen – den Verlust von Fähigkeiten, weil wir uns zu sehr auf technische Hilfsmittel verlassen. Ein Beispiel dafür ist die Nutzung von Navigationssystemen, die unseren Orientierungssinn schwächen.
Studien und Erkenntnisse
Eine aktuelle Studie des MIT zeigt, dass insbesondere junge Menschen, die häufig KI für Recherche und Entscheidungsfindung nutzen, in ihrem kritischen Denken nachlassen. Die Gehirnaktivität beim Schreiben sinkt, wenn KI-Werkzeuge wie ChatGPT zum Einsatz kommen. In der Medizin ist ein ähnlicher Trend zu beobachten: Nach wiederholter Nutzung von KI bei Darmspiegelungen sank die Erkennungsrate von Polypen ohne technologische Unterstützung signifikant. Das wirft die Frage auf, ob wir uns zu sehr auf die Technologie verlassen und dadurch unsere eigenen Fähigkeiten vernachlässigen.
Positive Aspekte der KI
Trotz dieser Bedenken gibt es auch positive Aspekte der KI. KI-gestützte Lernmethoden können die Motivation und den Lernerfolg von Studierenden erheblich steigern. Zudem hilft KI, komplexe Vorgänge zu vereinfachen, sodass sie für mehr Menschen zugänglich werden. Der Philosoph Kwame Anthony Appiah hebt hervor, dass es wichtig ist, zwischen negativem De-Skilling und produktivem Reskilling zu unterscheiden. Während wir also einige Fähigkeiten verlieren könnten, gibt es auch Chancen, neue Kompetenzen zu entwickeln.
Risiken und der Verlust menschlicher Eigenschaften
Ein weiteres Risiko ist der potenzielle Verlust menschlicher Eigenschaften wie Empathie und Urteilskraft, wenn wir uns zu sehr auf KI stützen. Es ist entscheidend, die Balance zu finden zwischen der Nutzung von KI zur Erleichterung von Prozessen und dem Erhalt unserer Menschlichkeit. KI sollte als Werkzeug betrachtet werden, das unsere Fähigkeiten ergänzt, aber nicht ersetzt. In einer Welt, in der Technologie immer präsenter wird, bleibt die Frage, wie wir diese Balance aktiv gestalten können.
Quellen
- Quelle: Telepolis
- Der ursprüngliche Artikel wurde hier veröffentlicht
- Dieser Artikel wurde im Podcast KI-Briefing-Daily behandelt. Die Folge kannst du hier anhören.




