Immer mehr Menschen suchen Hilfe bei KI-gestützten Chatbots für seelische Probleme. Doch wie effektiv sind diese digitalen Gesprächspartner wirklich?
In Kürze
- Chatbots bieten rund um die Uhr Unterstützung ohne Vorurteile.
- Historische Entwicklung von Eliza zu modernen KI-Therapeuten.
- Schwächen bei sensiblen Themen wie Suizidgedanken sind problematisch.
Die Rolle von Chatbots in der psychischen Unterstützung
Immer mehr Menschen wenden sich an Chatbots, um über ihre seelischen Probleme zu sprechen. Diese KI-gestützten Programme sind rund um die Uhr verfügbar, verurteilen nicht und sind immer bereit, zuzuhören – ein klarer Vorteil im Vergleich zu menschlichen Therapeuten, bei denen die Wartezeiten oft Monate betragen.
Die Entwicklung von KI für therapeutische Gespräche
Die Idee, KI für therapeutische Gespräche zu nutzen, ist alles andere als neu. Bereits in den 1960er-Jahren entwickelte der Forscher Joseph Weizenbaum das Programm Eliza, das erste seiner Art, das Gespräche mit Menschen simulierte. Eliza stellte Fragen wie: „Warum bist du traurig?“ und vermittelte so den Eindruck von Empathie, obwohl es sich um ein rein algorithmisches Programm ohne echte Gefühle handelte.
Moderne Chatbots und ihre Herausforderungen
Heutige Chatbots wie ChatGPT oder Replika haben diese Grundidee weiterentwickelt. Sie führen Gespräche höflich und strukturiert, doch bei ernsten Themen wie Suizidgedanken oder traumatischen Erlebnissen zeigen sie deutliche Schwächen. Wenn Nutzer solche sensiblen Themen ansprechen, blockieren die Chatbots oft das Gespräch. Wörter und Sätze, die auf Selbstverletzung oder Suizid hinweisen, führen schnell zu Kommunikationsabbrüchen. Das ist besonders problematisch, wenn jemand dringend Unterstützung benötigt.
Verbreitung und Nutzung in den USA
In den USA ist der Einsatz dieser KI-Therapeuten weit verbreitet. Viele Menschen greifen auf Chatbots zurück, nicht unbedingt, weil sie die beste Lösung bieten, sondern weil oft keine besseren Alternativen zur Verfügung stehen. In Zeiten, in denen der Zugang zu professioneller Hilfe eingeschränkt ist, verlagern viele ihre Probleme auf diese digitalen Gesprächspartner, auch wenn diese nicht immer die notwendige Unterstützung leisten können.
Quellen
- Quelle: Telepolis
- Der ursprüngliche Artikel wurde hier veröffentlicht
- Dieser Artikel wurde im Podcast KI-Briefing-Daily behandelt. Die Folge kannst du hier anhören.