Die Rechenzentrumslandschaft in Deutschland erlebt einen Aufschwung dank Künstlicher Intelligenz.
In Kürze
- Rechenzentrums-Kapazität soll bis 2030 um 70% steigen
- Investitionen in IT-Hardware erreichen Rekordhöhe von 12 Milliarden Euro
- Deutschland hinkt im internationalen Vergleich hinterher
Der Boom der Künstlichen Intelligenz und die Rechenzentrumslandschaft in Deutschland
Der Boom der Künstlichen Intelligenz (KI) sorgt für einen regelrechten Aufschwung in der Rechenzentrumslandschaft Deutschlands. Laut einer aktuellen Studie des Bitkom-Verbands wird die installierte Kapazität von Rechenzentren in den nächsten Jahren erheblich zunehmen. Von derzeit knapp 3000 Megawatt soll sie bis 2030 auf über 5000 Megawatt steigen – das entspricht einem beeindruckenden Zuwachs von etwa 70 Prozent. Besonders im Bereich der KI-Rechenzentren wird ein Wachstum von viermal so viel erwartet, von 530 auf satte 2020 Megawatt.
Investitionen in IT-Hardware und Infrastruktur
In diesem Jahr fließen Rekordsummen in die Branche: Ganze 12 Milliarden Euro werden in IT-Hardware investiert, während zusätzlich 3,5 Milliarden Euro in den Bau und die Infrastruktur von Rechenzentren gesteckt werden. Aktuell gibt es in Deutschland rund 2000 Rechenzentren, wobei 100 größere Anlagen mehr als 5 Megawatt leisten.
Internationale Vergleiche und Herausforderungen
Trotz dieser positiven Entwicklungen hinkt Deutschland im internationalen Vergleich hinterher. Während die USA bereits zehnmal so viel Kapazität besitzen, wie Deutschland für 2030 plant, fehlen hierzulande die Mega-Rechenzentren für KI, die in den USA und China längst Realität sind.
Trends in der Cloud-Nutzung
Ein weiterer bemerkenswerter Trend ist der Anstieg von Cloud-Lösungen, die mittlerweile fast die Hälfte der Gesamtkapazität ausmachen. Im Gegensatz dazu verlieren klassische Rechenzentren zunehmend an Bedeutung.
Steigender Energieverbrauch und Effizienzsteigerungen
Mit dem Wachstum der Rechenzentren wird auch der Energieverbrauch steigen. Prognosen zufolge wird dieser bis 2025 auf 21,3 Milliarden Kilowattstunden anwachsen. Positiv ist jedoch, dass die Energieeffizienz der Server kontinuierlich verbessert wird.
Regionale Unterschiede und neue Projekte
Regionale Unterschiede sind ebenfalls zu beobachten: Der Großraum Frankfurt fungiert mit 1100 Megawatt als zentraler Knotenpunkt. Neue Projekte sind in Frankfurt, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern in Planung.
Forderungen zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit
Um die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands zu sichern, fordert Bitkom-Chef Bernhard Rohleder, dass Investitionshürden abgebaut werden. Insbesondere die Genehmigungsverfahren und die Versorgung mit günstigem Strom sollten beschleunigt werden, um im internationalen Wettbewerb nicht ins Hintertreffen zu geraten.
Quellen
- Quelle: Bitkom
- Der ursprüngliche Artikel wurde hier veröffentlicht
- Dieser Artikel wurde im Podcast KI-Briefing-Daily behandelt. Die Folge kannst du hier anhören.




