Eine neue Ära der Biocomputer beginnt, die Technologie und Biologie vereint.
In Kürze
- Integration menschlicher Hirnzellen in Computersysteme
- Organoide könnten Supercomputerleistung bei geringem Energieverbrauch erreichen
- Erste Erfolge in der Mustererkennung und Interaktion mit Spielen
Eine neue Ära der Biocomputer
Eine neue Ära der Biocomputer hat begonnen, und sie könnte die Art und Weise, wie wir Technologie und Biologie miteinander verbinden, grundlegend verändern. In einem Labor am malerischen Genfer See tüfteln Forscher an einer faszinierenden Idee: Sie integrieren menschliche Hirnzellen in Computersysteme, um entweder die Effizienz zu steigern oder die Hirnforschung voranzutreiben.
Die Grundlage der Biocomputer
Die Grundlage dieser Biocomputer bilden winzige Neuron-Cluster, die aus umprogrammierten Stammzellen entstehen und sich wie Computer verhalten, indem sie elektrische Signale empfangen und darauf reagieren. Diese sogenannten Organoide könnten eines Tages die Leistung von Supercomputern erreichen – und das bei einem Bruchteil des Energieverbrauchs. Während das menschliche Gehirn mit weniger als 20 Watt erstaunliche Leistungen vollbringt, benötigen Supercomputer dafür Millionen Mal mehr Energie. Ein klarer Vorteil, den die Forschung hier anstrebt.
Kommunikation mit Hirnzellen
Um mit den Hirnzellen zu kommunizieren, setzen die Wissenschaftler elektrodenbasierte Systeme ein. Diese senden elektrische Signale, die den Ionentransport der Neuronen beeinflussen und so elektrische Antworten erzeugen. Diese Antworten werden dann von Algorithmen verarbeitet, was die Interaktion zwischen biologischen und digitalen Systemen ermöglicht.
Beeindruckende Experimente
Ein besonders beeindruckendes Experiment kam von der Universität Bristol. Dort konnten menschliche Gehirnorganoide, die etwa 10.000 Neuronen pro Organoid enthalten, Braille-Buchstaben erkennen. Diese Organoide zeigten eine bemerkenswerte Fähigkeit zur Mustererkennung. In einem weiteren Projekt gelang es einem Team sogar, Hirnzellen dazu zu bringen, das Computerspiel Pong zu „spielen“. Das klingt fast wie Science-Fiction, ist aber bereits Realität.
Unternehmen und ethische Überlegungen
Unternehmen wie FinalSpark bieten diese innovativen Biocomputer-Systeme gegen monatliche Gebühren an. Gleichzeitig erhalten ausgewählte Forschungsgruppen kostenlosen Zugang zu diesen Technologien, um die Möglichkeiten weiter zu erkunden. Doch während die Technologie voranschreitet, stehen die ethischen Konsequenzen und Risiken dieser Entwicklungen im Raum und werden intensiv diskutiert. Es bleibt spannend zu beobachten, wohin uns diese Forschung führen wird.
Quellen
- Quelle: FinalSpark
- Der ursprüngliche Artikel wurde hier veröffentlicht
- Dieser Artikel wurde im Podcast KI-Briefing-Daily behandelt. Die Folge kannst du hier anhören.




