Ein innovatives Team der Penn State University hat eine Methode entwickelt, um Handygespräche ohne Mikrofone abzuhören.
In Kürze
- Radarwellen erfassen Vibrationen von Handys
- KI-Software Whisper verarbeitet die Radardaten
- Technik hat Potenzial, aber auch Sicherheitsrisiken
Einführung in die neue Abhörtechnik
Ein Forscherteam der Penn State University hat eine spannende Methode entwickelt, um Handygespräche abzuhören – und das ganz ohne Mikrofone. Stattdessen setzen die Wissenschaftler auf Radarwellen und Künstliche Intelligenz (KI). Die Technik nutzt Millimeterwellen-Radar, um die winzigen Vibrationen zu erfassen, die beim Sprechen an der Oberfläche eines Handys entstehen. Diese mikroskopischen Bewegungen werden dann in Daten umgewandelt, die mit Hilfe einer KI-Software namens Whisper verarbeitet werden. Ursprünglich für die Transkription von Audio konzipiert, wurde Whisper hier clever umfunktioniert, um die Radardaten zu entschlüsseln.
Fortschritte und Einschränkungen
Seit der ersten Präsentation dieser Technik im Jahr 2022 haben die Forscher beachtliche Fortschritte gemacht. Das ursprüngliche System war in der Lage, lediglich zehn vordefinierte Schlüsselwörter mit einer Genauigkeit von 83% zu erkennen. Die neue Version hat jedoch den Wortschatz auf bis zu 10.000 Wörter erweitert, auch wenn die Genauigkeit dabei auf 60% gesunken ist. Ein kleiner Wermutstropfen: Das System funktioniert nur innerhalb einer Reichweite von bis zu sechs Metern.
Schlussfolgerungen und zukünftige Entwicklungen
Die aktuellen Ergebnisse zeigen, dass ein vollständiges Bild des abgehörten Gesprächs nach wie vor kontextabhängig und fehleranfällig ist. Dennoch verdeutlichen diese Entdeckungen, wie technische Schwachstellen ausgenutzt werden können. Die Forscher haben bereits angekündigt, dass sie an Schutzmaßnahmen gegen solche Lauschangriffe arbeiten möchten. Es bleibt also spannend, wie sich diese Technologie weiterentwickeln wird und welche Sicherheitsvorkehrungen in Zukunft nötig sein werden.
Quellen
- Quelle: Penn State University
- Der ursprüngliche Artikel wurde hier veröffentlicht
- Dieser Artikel wurde im Podcast KI-Briefing-Daily behandelt. Die Folge kannst du hier anhören.




